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Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

USA: Ein Land voller Vielfalt und Möglichkeiten

Die USA im Auslandssemester entdecken: Ein Weg zu neuen Perspektiven und unvergesslichen Erfahrungen

 © Jennifer Berger

Ein Auslandssemester ist für viele Studierende der THWS ein unvergessliches Erlebnis während ihres Studiums. Die USA bieten nicht nur eine enorme kulturelle Vielfalt, sondern auch zahlreiche Chancen für die persönliche und akademische Entwicklung.

Veröffentlicht am 10.10.2024

„Es verändert den Blickwinkel auf das eigene Leben, aber auch letzten Endes auf die Welt an sich, weil man auf einmal mit ganz anderen Perspektiven konfrontiert ist“, erklärt Dr. Daniel Wimmer, Leiter des Hochschulservice Internationales der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS), während er über Austauschsemester spricht. Buchstäblich fast unbegrenzte Möglichkeiten für Studierende bietet die USA: Die THWS unterhält hier mittlerweile Partnerschaften mit 14 Universitäten, die zahlreiche Fakultäten und Fachbereiche abdecken. Somit können Studierende der THWS eine passende Universität finden, die ihren Studieninteressen entspricht, falls sie ein Auslandssemester in den USA verbringen möchten.
Die Auswahl reicht von großen Universitäten wie der City University of Seattle an der Westküste bis hin zu eher ländlichen Hochschulen wie der Tennessee Technological University in Cookeville im Mittleren Westen. Es besteht auch die Möglichkeit, ein Auslandssemester mit einem Praktikum zu verbinden. Dies ist beispielsweise an der Auburn University in Alabama möglich, weil ein Unternehmen mit Hauptsitz in Bayern eine Niederlassung direkt in Auburn hat. „Darauf sind wir auch ganz stolz, weil uns das von vielen anderen Hochschulen unterscheidet. Wir sind in den USA ziemlich gut vertreten und haben dort hervorragende Kooperationen“, betont Dr. Wimmer.

Zitat Dr. Daniel Wimmer: "Wir sind in den USA ziemlich gut vertreten und haben dort hervorragende Kooperationen"
Bild: Pike Place Market in Seattle.
Der Pike Place Market ist einer der größten und bekanntesten Farmers Markets (Bauernmarkt) in Seattle. © Nina Marschall
Bild: Nina Marschall vor der City University of Seattle während ihres Auslandssemesters im Sommer 2024
Nina Marschall vor der City University of Seattle während ihres Auslandssemesters im Sommer 2024. © Nina Marschall

„American College Experience“ trifft Realität

Zu den THWS-Studierenden, die das Abenteuer Ausland in den USA gewagt haben, gehört Nina Marschall. Sie verbrachte das Sommersemester 2024 an der City University of Seattle. „Die ‚American College Experience‘ aus Büchern oder Filmen war sehr verlockend, um nach Amerika zu gehen“, erinnert sich Nina. Ein weiterer wichtiger Grund für ihre Entscheidung war der Wunsch, ihre Englischkenntnisse zu verbessern. „Denn wo geht das besser, als bei täglichen Unterhaltungen mit Muttersprachlern.“ Die Beziehungen zwischen Unternehmen und Institutionen in unserer Region und den USA seien eng und würden viele Möglichkeiten für die berufliche Entwicklung und Zusammenarbeit bieten, so Dr. Wimmer. Zumal die USA auch ein wichtiger Handelspartner Deutschlands sind. „Es besteht eine relativ große Wahrscheinlichkeit, dass man beruflich irgendwann mal mit den USA zu tun hat“, erklärt Dr. Wimmer. Auch Ninas berufliche Perspektiven haben sich durch das Auslandssemester erweitert. Sie würde gerne in den USA arbeiten und kann sich sogar vorstellen, dort dauerhaft zu leben.

USA: Teuer, aber jeden Cent wert

„Man muss sich darüber im Klaren sein, dass ein Auslandssemester in den USA auf jeden Fall teurer ist, als in einem Land in Europa“, sagt Nina. Trotzdem würde sie diese Entscheidung immer wieder treffen. Die Investitionen in alle unvergesslichen Erfahrungen und Erlebnisse, die während ihres Auslandssemesters entstanden sind, hätten sich gelohnt.

Für die Finanzierung eines Auslandssemesters gibt es Hilfen. So können beispielsweise Stipendien über Fulbright Germany oder den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) beantragt werden. Auch Auslands-BAföG kann eine Möglichkeit sein, selbst wenn man in Deutschland kein BAföG erhält. Es lohne sich, den Antrag auszufüllen, da die Kriterien für Auslands-BAföG oft weniger strikt sind als für das ‚normale‘ BAföG in Deutschland. „Sie können aber davon ausgehen, dass sie eine gute Summe Geld selbst draufzahlen müssen“, betont Dr. Wimmer. Auch Nina hat sich ihr Auslandssemester durch Erspartes von sich und ihren Eltern finanziert, obwohl sie ein Stipendium vom DAAD über die THWS erhalten hatte.

Zitat Dr. Daniel Wimmer: „Die USA sind immer wieder ein spannendes Land, egal wo man hingeht.“

Kulturelle Unterschiede: „Die USA ist nicht die USA – das ist das Faszinierende daran“

Die USA mit ihren 50 Bundesstaaten sind so groß, dass auch innerhalb des Landes erhebliche kulturelle Unterschiede bestehen. „Von klein auf sind wir mit den USA konfrontiert. Das heißt aber nicht, dass wir die USA kennen“, berichtet Dr. Wimmer aus seinen eigenen Erfahrungen. „Die USA ist immer wieder ein spannendes Land, egal wo man hingeht.“
Es gibt einerseits Millionenstädte, die nie schlafen und in denen das Angebot so groß ist, dass man sich kaum entscheiden kann, was man unternehmen möchte. Andererseits gibt es ländliche Gegenden, in denen es sehr ruhig ist und wo man aufgrund des begrenzten öffentlichen Nahverkehrs auf wenige Angebote beschränkt ist.

Nina konnte in Seattle von allem etwas entdecken: von Baseballspielen über Line Dancing und Orca Watching bis hin zu Städte-Trips, Strandtagen und Kajaktouren. Die Menschen seien offener und hilfsbereiter als in Deutschland, sagt sie. Dennoch war sie überrascht, wie teuer das Leben in den USA ist und wie billig Fastfood im Vergleich zu gesunden Lebensmitteln ist. „Das Schlimmste für mich war eigentlich, dass es hier hauptsächlich Toast gibt anstatt richtiges Brot“, erzählt Nina lachend.

Hochschulsysteme im Vergleich

Das Hochschulwesen in den USA unterscheidet sich stark von dem in Deutschland, insbesondere was den finanziellen Aspekt betrifft. Überall auf dem Campus begegnet man dem Faktor Geld. Die Studiengebühren in den USA sind wesentlich höher, dafür wird den Studierenden auch mehr geboten. Besonders beeindruckend seien die Ausstattungen in Sporteinrichtungen. „Da können Sie jegliche Sportaktivität machen, die Sie sich vorstellen können“, erzählt Dr. Wimmer.
Je wohlhabender eine Universität ist, desto mehr kann sie auch in ihre Infrastruktur investieren, was sich positiv auf die Qualität der Forschung und Lehre auswirkt. In Deutschland hingegen sorgt der öffentliche Dienst für eine klare Transparenz, die eine solche Diskrepanz weniger wahrscheinlich macht.

Foto: Dr. Daniel Wimmer
Dr. Daniel Wimmer leitet den Hochschulservice Internationales an der THWS (© Nataliya Kudelya)

Durch ihre Kurse an der Universität und das alltägliche Leben in den USA hat Nina ihre Englischkenntnisse erheblich verbessert. Sie hat auch viel für ihre akademische Laufbahn gelernt und fühlt sich sie gut auf das weitere Berufsleben vorbereitet, egal ob in Deutschland, den USA oder einem anderen Land. Während ihres Auslandssemesters wurde sie selbstständiger und selbstbewusster. „Es ist ein ganz neues Erlebnis und ich bin super dankbar für alle Erfahrungen, die ich mitnehmen kann“, zieht Nina begeistert Bilanz.
Auch Dr. Wimmer bestätigt diese allgemeinen Erfahrungen: „Sie erfahren Dinge, die Sie auf keinen Fall mitnehmen würden, wenn Sie nur hier an der THWS wären, und das schlägt sich in Kompetenzen aus, die Sie später im Beruf anwenden können.“ Aber er ergänzt: „Ein Auslandssemester ist kein Selbstzweck. Nicht jeder Student muss raus. Es muss zum eigenen Lebensentwurf passen.“

Zitat Nina Marschall: "Es ist ein ganz neues Erlebnis und ich bin super dankbar für alle Erfahrungen, die ich mitnehmen kann"

Ein Artikel von 
Jennifer Berger