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Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Internationalisierung: Von Franken in die Welt

Über die Entwicklung der Internationalisierung an der FHWS

 © Colourbox Dean Drobot

Ob Partnerhochschulen oder internationale Studierende: Schon lange wird an der FHWS nicht nur Deutsch gesprochen. Denn die Hochschule Würzburg-Schweinfurt fördert die Internationalisierung in vielerlei Hinsicht – und das schon seit mehreren Jahren.

„Hi. Hallo. Hello. Hola. Ciao. Bonjour“, schallt es von allen Seiten durch die FHWS. Auf den Fluren der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt sind schon lange nicht nur deutschsprachige Studierende unterwegs. Und auch Vorlesungen auf Englisch gehören längst zum Repertoire der Hochschule. Seit einiger Zeit wächst vor allem die Zahl internationaler Studierender. Zum Wintersemester 2020/21 waren 1.804 internationale Studierende an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt eingeschrieben – das sind rund 20 Prozent aller Studierenden. Eine deutliche Steigerung hat dieser Wert vor allem mit dem Start der TWIN-Studiengänge verzeichnet.

Was bedeutet TWIN?

TWIN-Studiengänge sind ein Alleinstellungsmerkmal der FHWS und festigen die Zusammenarbeit zwischen internationalen und deutschen Studierenden über den gesamten Zeitraum eines Bachelorstudiums. Um tragfähige kulturelle und sprachliche Kompetenzen zu erwerben, haben Studierende, die in einem deutschsprachigen Bachelorstudiengang beginnen, die Möglichkeit, englischsprachige Kurse zu belegen und umgekehrt. Auf diese Weise können Studierende, die an der FHWS in einem deutschsprachigen Studiengang eingeschrieben sind, Prüfungen im gleichen, aber englischsprachigen Studiengang ablegen bzw. umgekehrt. Diese sich entsprechenden Studiengänge werden TWIN-Studiengänge genannt. Nach erfolgreichem Studienabschluss erhalten die Studierenden zusätzlich zu ihrem Bachelorzeugnis ein TWIN-Zertifikat.

Grafik mit dem Wort "Hallo" in unterschiedlichen Sprachen: namastē, Hi, Hola, Shalom, Bonjour, namastē, Hello, ni hao

Die Entwicklung der TWIN-Studiengänge an der FHWS

Wie groß der Effekt der TWIN-Studiengänge ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen: „2014, vor dem Start der TWINs, hatten wir einen Anteil von ca. vier Prozent an Internationalen. Heute sind wir bei knapp 20 Prozent“, sagt Dr. Daniel Wimmer, Leiter des Hochschulservice Internationales (HSIN). In folgenden Studiengängen können junge Menschen sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch an der FHWS studieren:

  • Seit Wintersemester 2014/15 in den Studiengängen Business and Engineering/Wirtschaftsingenieurwesen und Logistics/Logistik
  • 2016 kam International Management/Betriebswirtschaft hinzu
  • Im Jahre 2017 Mechatronics/Mechatronik,
  • Und im Jahr 2020 der Studiengang Robotics/Robotik.

Auslandssemester in Mainfranken

Viele Studierende kommen aber auch nur für ein Semester nach Deutschland. So können sie ebenfalls Auslandsluft schnuppern und neue Eindrücke sammeln. Seit 2008 sind fast 2.000 Studierende für Auslandssemester nach Würzburg bzw. Schweinfurt gekommen. Besonders beliebt ist die FHWS in Ländern wie Jordanien (350 Studierende) oder Taiwan (345 Studierende). Insgesamt waren schon 55 Nationalitäten an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt vertreten – das entspricht etwa einem Viertel der Länder der Erde.

Internationale Studierende schätzen vieles an der FHWS – von der Hochschule selbst über die Stadt bis zum Wohnheim – und auch die Betreuung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hochschulservice Internationales wird sehr begrüßt. Die günstige geografische Lage der beiden Standorte Würzburg und Schweinfurt macht die FHWS zusätzlich sehr beliebt, um Deutschland und seine Nachbarländer zu erkunden. Der gute Ruf der deutschen Ingenieurskunst und der zugrundeliegenden Ausbildung lockt dabei laut HSIN-Angaben vor allem Studierende der Ingenieurwissenschaften nach Deutschland.

Der Anteil internationaler Studierender an der FHWS ist von 4 auf 20 Prozent gestiegen.
Weltkarte mit Markierung der über 230 Partnerhochschulen der FHWS
Die FHWS hat über 230 Partnerhochschulen weltweit. Bei der Auswahl ihrer Kooperationspartner achten die Hochschule vor allem in der Lehre auf die Einhaltung internationaler Standards und eine Entsprechung des dortigen Lehrangebots mit dem der FHWS. (©Colourbox 15202496)

Partnerhochschulen der FHWS weltweit

Auch deutsche Studierende haben die Möglichkeit, für ein Semester ins Ausland zu gehen und das bereits seit den 1980er-Jahren. Die ersten drei Partnerhochschulen waren:

  • die Bunka Gakuen University in Tokio (seit 1983),
  • die Universität Pécs in Ungarn (seit 1985) und
  • die Shih Chien University in Taipeh (seit 1987).

Gerade die Kooperation mit der Universität Pécs war damals ein Novum. „Vor dem Fall der Berliner Mauer war eine ganz offizielle Kooperationsvereinbarung zwischen Hochschulen aus einem westlichen und einem östlichen Land sehr ungewöhnlich“, erklärt HSIN-Leiter Dr. Wimmer. Reisen zu Austauschzwecken waren damals kaum möglich – mit Ausnahme von Ungarn. Denn das Land habe damals eine eher liberale Grundhaltung in Osteuropa gehabt, so Wimmer. Heute hat die FHWS Kooperationen mit 238 Hochschulen in 61 Ländern – und die Zahl nimmt kontinuierlich zu. So wird die Hochschule Würzburg-Schweinfurt in einigen Jahren wohl noch internationaler sein, als sie es heute schon ist. 

© Colourbox 42385257

Wie wird man zur Partnerhochschule?

Es gibt unterschiedliche Wege, wie Partnerschaften zwischen Hochschulen entstehen können.

  • Zwei Professorinnen oder Professoren kennen sich und wollen zusammenarbeiten. Infolgedessen schließen die Hochschulen einen Vertrag zum Austausch von Lehrenden und Studierenden.
  • Manchmal kann die Initiative auch von Studierenden ausgehen. Diese bitten ihre Fakultät darum, eine Kooperation einzugehen.
  • Als dritte Möglichkeit wird aus strategischen Überlegungen heraus eine Kooperation angebahnt und wächst in die Hochschule hinein. Dies ist allerdings ein sehr langfristiger Prozess, der viel Geduld und Überzeugungskraft erfordert.

Grundlegend müssen alle Beteiligten einen Mehrwert für sich und ihre Arbeit sehen. Basis hierfür ist neben einer Grundsympathie auch ein gemeinsames Interesse – in Forschung, Lehre, Strukturentwicklung und Weiterbildung. Denn eine Kooperation muss immer von Personen getragen werden, sonst ist sie nicht überlebensfähig.

Portrait Alicia Weigel

Ein Artikel von 
Alicia Weigel