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Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Gründungsförderung und mehr: Brückenstudium und ZENTRIA an der THWS

Neue Studienmodelle richten den Blick in die Zukunft

 © THWS/Tobias Hestner

Mit dem Brückenstudium und mit ZENTRIA gibt es gleich zwei neue Angebote an der THWS für Gründungsinteressierte. Sowohl Personen, die noch nicht studieren, als auch aktuelle THWS-Studierende können davon profitieren.

Veröffentlicht am 29.10.2025

Ein großes Netzwerk, erweiterte Kompetenzen und persönliche Weiterentwicklung: Mit dem Brückenstudium und ZENTRIA gibt es zwei neue Studienmodelle an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS), die einen Fokus auf Gründungsförderung und Projektmanagement legen. Dadurch sammeln die Studierenden nicht nur ECTS-Punkte, sondern vor allem wertvolle Erfahrungen. Das Brückenstudium kann eine sinnvolle Nutzung von Zeiten zwischen Qualifizierungs- und Lebensabschnitten sein und steht als Vollzeitstudium allen mit Hochschulzugangsberechtigung offen. Im Gegensatz dazu ist ZENTRIA nur für immatrikulierte Studierende gedacht und ergänzt ein reguläres Bachelor- oder Masterstudium.

Mit dem Brückenstudium ins nächste Kapitel

Das Brückenstudium „Zukunftsideen und Projektentwicklung“ ist auf ein bis zwei Semester ausgelegtes Modulstudium, in denen sich die Studierenden einem eigenen Projekt widmen. „Das eigene Projekt im Brückenstudium kann sehr individuell ausgestaltet werden - egal ob aus dem wirtschaftlichen, sozialen, kreativen oder wissenschaftlichen Bereich“, erklärt Dr. Felix Liedel, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Campus Angewandte Forschung. Damit spricht das Brückenstudium eine breite Zielgruppe an. Das Programm wird seit dem Wintersemester 2024/25 angeboten und eignet sich als Orientierungsphase sowohl vor dem Bachelorstudium als auch danach. Auch im Anschluss an ein Masterstudium kann das Brückenstudium eine sinnvolle Option sein, um den Übergang in die Berufswelt, die Selbstständigkeit oder den Weg in Richtung Promotion zu ebnen.

„Das eigene Projekt im Brückenstudium kann sehr individuell ausgestaltet werden - egal ob aus dem wirtschaftlichen, sozialen, kreativen oder wissenschaftlichen Bereich“ Zitat von Dr. Felix Liedel

Tom Saliger befindet sich derzeit im zweiten Semester des Brückenstudiums. Für ihn ist das Modulstudium der ideale Zwischenschritt. Er konnte nicht nur sein eigenes Projekt voranbringen, sondern dabei auch die notwendigen 30 ECTS-Punkte sammeln, um nach seinem 180-ECTS-Bachelorabschluss einen dreisemestrigen Master anzuhängen. Er schätzt dabei vor allem die gute Struktur, die er für die Weiterentwicklung seines Projekts an die Hand bekommen hat: „Besonders stolz bin ich darauf, dass aus der groben Idee, mit der ich ins Brückenstudium gekommen bin, mittlerweile Stück für Stück ein konkreter Plan geworden ist.“

„Besonders stolz bin ich darauf, dass aus der groben Idee, mit der ich ins Brückenstudium gekommen bin, mittlerweile Stück für Stück ein konkreter Plan geworden ist.“ Zitat von Tom Saliger

Netzwerk und Kompetenzen erweitern

Auch ZENTRIA hilft dabei, eigene Ideen weiterzuentwickeln. Das Zertifikatsstudium richtet sich an Gründungsinteressierte, die sich neben ihrem Bachelor- oder Masterstudium zusätzlich weiterbilden möchten. Die THWS bietet das Programm in Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Technischen Hochschule Aschaffenburg erstmalig zum Sommersemester 2025 an. Je zehn Studierende der drei Hochschulen können das studienbegleitende Zertifikat erwerben. Dazu müssen sie über mehrere Semester hinweg insgesamt 35 ECTS-Punkte in verschiedenen Wahlmodulen sammeln.

Zum ersten Jahrgang von ZENTRIA gehört Jakob Kammerer, der im zweiten Semester Wirtschaftsinformatik studiert. „Die Module sind sehr praxisnah und ich kann das Gelernte direkt anwenden“, sagt er. Auch den Austausch unter Gleichgesinnten schätzt Kammerer sehr. Wie die meisten anderen kann auch er sich den Schritt in die Selbstständigkeit gut vorstellen. ZENTRIA gebe ihm dazu wertvolles Wissen an die Hand. Aber auch für Studierende, die sich nicht für den Weg der Selbstständigkeit entscheiden, kann sich die Teilnahme an ZENTRIA lohnen. Denn das Zertifikat ist ein Alleinstellungsmerkmal bei Bewerbungen und die zusätzlichen Kompetenzen können natürlich auch im Arbeitsalltag angewendet werden.

Portraitbild von Jakob Kammerer
Jakob Kammerer studiert Wirtschaftsinformatik an der THWS und ist Teil des ersten Jahrgangs ZENTRIA (© Benedikt Braun)
„Die Module sind sehr praxisnah und ich kann das Gelernte direkt anwenden“ Zitat von Jakob Kammerer

Neue Möglichkeiten für Kreative und Gründungsinteressierte

„Durch die Zusammenarbeit der Hochschulen gibt es einen großen Fächerkatalog, aus dem man sich, je nach eigenem Bedarf, passende Vertiefungsangebote zusammensuchen kann“, erläutert Dr. Felix Liedel. Die Inhalte reichen dabei von betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Methoden über Projektmanagement bis hin zu Kommunikation und Marketing. Auch die Entwicklung von Problemlösungs- und Analysefähigkeiten sowie der Erwerb eines fundierten Verständnisses für gesellschaftliche und wirtschaftliche Trends sind Bestandteile des Zusatzstudiums.

Die Inhalte des Brückenstudiums gehen in eine sehr ähnliche Richtung, sind jedoch nicht ganz so flexibel wählbar. Dafür sollen aufeinander aufbauende Module gezielt zu einer realen Projektumsetzung führen. Dr. Felix Liedel blickt zufrieden auf das erste abgeschlossene Semester des Brückenstudiums zurück: „Die Atmosphäre unter den Studierenden hat mich echt begeistert. Wir hatten eine sehr diverse Gruppe mit ganz unterschiedlichen Fachhintergründen und auch unterschiedlichen Projekten.“ Alle hätten sehr gut zusammengearbeitet, sich gegenseitig unterstützt und Tipps gegeben, so Dr. Liedel. Außerdem können die Studierenden von der Beratung durch das Team am Campus Angewandte Forschung sowie von dem großen Netzwerk in der Region profitieren. Exkursionen zu Partnerprojekten oder Gründerzentren sind ebenfalls Teil des Programms.

Profilobild Dr. Felix Liedel
Dr. Felix Liedel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Campus Angewandte Forschung und Ansprechpartner für das Brückenstudium und für ZENTRIA (© Jule Müller)

Von der Hochschule in die Praxis

Eines der Highlights im Sommersemester 2025 war die interdisziplinäre „Startup! Competition“ im Starthouse Spessart. Während der Veranstaltungen haben Studierende aus ZENTRIA, dem Brückenstudium, dem Masterstudiengang Soziale Arbeit und von der THWS Business School an konkreten Fragestellungen aus der Praxis gearbeitet. Die dort gesammelten Erfahrungen mit Methoden wie Design Thinking können den eigenen Gründungsprojekten direkt zugutekommen. Jakob findet genau diesen Transfer von Hochschulwissen in die Praxis sehr spannend, gleiches gilt für den Ausbau seiner unternehmerischen Fähigkeiten.

Ein Publikum sieht sich eine Präsentation der Startup Comnpetition an.
Die „Startup! Competition“ im Starthouse Spessart war im Sommersemester 2025 sowohl Teil einer Lehrveranstaltung beim Brückenstudium als auch bei ZENTRIA. In interdisziplinären Teams arbeiteten die Studierenden an digitalen und interaktiven Lösungsansätzen (© THWS/Tobias Hestner)
Eine Person pinnt Ausdrucke an eine Wand.
Neue unternehmerische Methoden kennenlernen - das können Studierende sowohl bei ZENTRIA als auch im Brückenstudium (© THWS/Tobias Hestner)

Der Campus Angewandte Forschung hat als Transferstelle der THWS genau solche Effekte zum Ziel. „Wir sind sehr froh, dass wir für beide Zielgruppen - egal ob THWS-Studierende oder nicht - ein nachhaltig verfügbares Angebot unterbreiten können“, berichtet Dr. Felix Liedel. Innerhalb kürzester Zeit seien aus dem Projekt EntrepreneurSHIP, das Ende 2024 ausgelaufen war, neue Formen der Gründungsunterstützung entstanden. „So etwas wie das Brückenstudium gibt es nur hier“, so Dr. Liedel. „Diese Form des Studierens ist eine Eigenentwicklung bei uns an der THWS, auf die wir sehr stolz sind.“

„Diese Form des Studierens ist eine Eigenentwicklung bei uns an der THWS, auf die wir sehr stolz sind.“ Zitat von Dr. Liedel

Vereinbarkeit mit dem Studium

Unterstützung bekommt der Campus Angewandte Forschung dabei von der Fakultät Angewandte Natur- und Geisteswissenschaften, die sich in enger Zusammenarbeit um Prozesse, Prüfungsangelegenheiten und formale Bedingungen kümmert. Bei ZENTRIA bieten alle drei kooperierenden Hochschulen Module an, die teils als Blockveranstaltungen und teils semesterbegleitend stattfinden. Dadurch lässt sich das Zusatzstudium gut in den eigenen Studienverlauf integrieren.

Für beide Programme gelten die regulären Bewerbungszeiträume an der THWS: vom 1. Mai bis zum 15. Juli für das Wintersemester und vom 15. November bis zum 15. Januar für das Sommersemester. Unter bestimmten Voraussetzungen können ZENTRIA und das Brückenstudium sogar kombiniert werden. 

© Jule Müller

Brückenstudium (Zukunftsideen und Projektumsetzung)

Art des Studiums: Modulstudium 
Dauer: 1-2 Semester (30 ECTS) 
Zulassungsvoraussetzungen: Hochschulzugangsberechtigung, Deutsch B2 
Studienort: Würzburg 
Studienbeginn: Sommer- und Wintersemester 
Studiengebühren: nein (nur Semesterbeitrag)

Das Studium wird angeboten durch: 
Campus Angewandte Forschung 
Fakultät Angewandte Natur- und Geisteswissenschaften 

Weitere Informationen zum Brückenstudium

ZENTRIA

(Zertifikat für Entrepreneurship into Action)

Art des Studiums: Zusatzstudium 
Dauer: ca. 3 Semester (35 ECTS) 
Zulassungsvoraussetzungen: Immatrikulation an einer der drei kooperierenden Hochschulen 
Studienort: Würzburg (u. a.) 
Studienbeginn: Sommer- und Wintersemester 
Studiengebühren: nein 
Plätze: 10 pro kooperierende Hochschule 

Das Studium wird angeboten durch: THWS, JMU Würzburg, TH Aschaffenburg

Weitere Informationen zu ZENTRIA


Zum Fokus-Orange-Artikel „Projekt EntrepreneurSHIP: Die Reise ist zu Ende“

Ein Artikel von
Jule Müller