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Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

Die THWS Business School: Mehr als eine betriebswirtschaftliche Fakultät

Vorreiter für die Internationalisierung der Hochschule

 © Stefan Bausewein

Die THWS Business School der Technischen Hochschule Würzburg Schweinfurt umfasst neun Studiengänge mit 1.600 Studierenden. Erst zum Wintersemester 2023/24 hat sich die Fakultät umbenannt und heißt nicht mehr Wirtschaftswissenschaften. Damit will sich die Fakultät neu positionieren und eine Vorreiterrolle in ihrem Bereich einnehmen.

Veröffentlicht am 15.10.2024

Mitten in Würzburg liegt der Campus der THWS Business School, umgeben von zahlreichen Restaurants, Bars und Geschäften. Seit dem Wintersemester 2023/24 trägt die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät ihren neuen Namen und hat damit nicht nur eine Namensänderung, sondern auch eine grundlegende Neuausrichtung vollzogen. Der Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Axel Bialek, begründet diesen Wandel mit mehreren Aspekten. So spiele vor allem die Umwandlung der Hochschule von einer Fachhochschule zu einer Technischen Hochschule Anfang 2023 eine Rolle bei der Neuausrichtung. Gerade weil der Name „Wirtschaftswissenschaften“ an vielen Universitäten und Hochschulen vertreten ist, will sich die THWS Business School abheben: „Wir sind nicht nur eine betriebswirtschaftliche Fakultät, wie es vielleicht ganz viele andere auch gibt. Wir sind die THWS Business School, wir sind etwas anderes“, erklärt Prof. Dr. Bialek.

Zitat von Prof. Dr. Axel Bialek: „Wir sind nicht nur eine betriebswirtschaftliche Fakultät, wie es vielleicht ganz viele andere auch gibt. Wir sind die THWS Business School, wir sind etwas anderes.“
Prof. Dr. Axel Bialek, Dekan der THWS Business School (© THWS/Axel Bialek)

Die Fakultät: Struktur und Angebote

Die THWS Business School bietet neun Studiengänge an, fünf Bachelor- und vier Masterstudiengänge. Ein besonderes Highlight ist der geplante Bachelorstudiengang Kulinarik- und Weintourismus, der deutschlandweit einmalig sein wird und 2025 starten soll. Außerdem gibt es den TWIN-Studiengang International Management, der als englischsprachiges Pendant zum deutschsprachigen Studiengang Betriebswirtschaftslehre entwickelt wurde. Dekan Prof. Dr. Bialek betont, dass es sich hier nicht um einen identischen Studiengang handele, da es im deutschen Bereich Besonderheiten im Bereich Management gibt, die international eine geringere Rolle spielen und daher im TWIN-Studiengang weniger Gewicht haben.

Großer Wert wird auf die Praxisorientierung der Studiengänge gelegt, die durch enge Kooperationen mit Unternehmen aus der Region und darüber hinaus unterstützt wird. Anna Grunewald studiert im zweiten Semester Medienmanagement an der THWS Business School. Auch sie betont die Praxisnähe des Studiums: „Mir gefällt die Vielfältigkeit unserer vielen Projekte, wie Videos drehen und schneiden, Podcasts und Radioshows aufnehmen und eigene Blogartikel schreiben.“ So erwerben die Studierenden sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fähigkeiten. Das Gelernte könne direkt angewendet und gefestigt werden, bestätigt Anna. Ein engagiertes Kollegium aus 40 Professorinnen und Professoren, sieben Lehrkräften und 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Dekanat sowie rund 20 Lehrbeauftragten pro Semester unterstützt die Lehre.

Zitat von Anna Grunewald: „Mir gefällt die Vielfältigkeit unserer vielen Projekte, wie Videos drehen und schneiden, Podcasts und Radioshows aufnehmen und eigene Blogartikel schreiben.“
Werte und „Future Skills“ bilden an der THWS Business School die Grundlage für die strategische Ausrichtung (© THWS Business School)

Die Wertleitsterne als Pfeiler eines erfolgreichen Studiums

Als erster Schritt der Fakultätsentwicklung gelten die sogenannten Wertleitsterne, die in Zusammenarbeit von Kollegium und Studierenden entwickelt wurden. Sie sollen die Mission der Fakultät widerspiegeln, um deutlich zu machen, was die THWS Business School ist und wofür sie steht. Daraus entstanden folgende Fakultätswerte: respektvoll, aktuell, professionell, engagiert und hochwertig. Diese Werte, die die THWS Business School verkörpern, bilden die Grundlage ihrer Strategie. Demnach liegt der Fokus der Fakultät auf Internationalisierung, Digitalisierung, Forschungsbezug und Praxisfokus. Im Mittelpunkt stehen die „Future Skills“: systemorientiertes Denken, digitale Kompetenz, Anpassungsfähigkeit und Flexibilität sowie (inter)kulturelle Kompetenz. Diese sollen die Studierenden laut Fakultätswebsite dazu befähigen, „auch in komplexen Umfeldern national und international erfolgreich zu sein“.

Internationalisierung als Erfolgsfaktor

„Wir sind ein wenig die Vorreiter gewesen für die Internationalisierung der Hochschule“, sagt Prof. Dr. Bialek. Seit rund 30 Jahren arbeitet die Fakultät mit mehr als 80 Partnerhochschulen weltweit zusammen. Das ist vor allem für die Studierenden eine große Chance. Jährlich haben rund 100 Studierende die Möglichkeit, ein Auslandssemester an einer der Partnerhochschulen zu absolvieren. Pro Semester kommen auch etwa 50 Studierende von den ausländischen Partnerhochschulen an die THWS. Die Studierenden können zwischen einem regulären Auslandssemester, einem Double Degree oder dem Freemover-Programm wählen. Mit dem Double Degree haben die Studierenden die Möglichkeit, zwei Abschlüsse zu erwerben - einen an der THWS und einen an der jeweiligen Partnerhochschule. Das Freemover-Programm ermöglicht es, ein Auslandssemester an einer Hochschule zu absolvieren, die keine Partnerhochschule der THWS ist. Die Organisation erfolgt hier eigenständig durch die Studierenden.

Prof. Dr. Axel Bialek: „Wir sind ein wenig die Vorreiter gewesen für die Internationalisierung der Hochschule.“

Internationalisierung ist für den Dekan ein wichtiger Aspekt der Fakultät. Deshalb ist das Programm auch für alle Studiengänge offen. „Die einzige Bedingung ist, dass das Sprachniveau stimmt“, erklärt Prof. Dr. Bialek. Die meisten Partnerhochschulen sind englischsprachig, einige spanisch- oder französischsprachig. Neben der Möglichkeit ins Ausland an eine der vielen Partnerhochschulen zu gehen, bietet die THWS Business School drei englischsprachige Studiengänge vor Ort in Würzburg an: den Bachelorstudiengang International Management, den Masterstudiengang Managing Global Dynamics sowie den Masterstudiengang International Business with Regional Focus.

Die THWS Business School befindet sich in den Gebäuden der THWS am Sanderring und in der Münzstraße (© Stefan Bausewein)

Blick in die Zukunft

Bereits 2018 hat die THWS Business School eine erste Digitalisierungsstrategie entwickelt, um die Studierenden optimal auf die Arbeitswelt von morgen vorzubereiten. Die Corona-Pandemie hat diesen Prozess erheblich beschleunigt und kurzfristig eine umfassende Anpassung und Erneuerung der Strategie notwendig gemacht. Der Fokus liegt nun auf der Anpassung und Weiterentwicklung der Digitalisierungsstrategie an die neue Normalität nach der Pandemie.

Die Transformation zur THWS Business School ist ein kontinuierlicher Prozess. Die Fakultät strebt an, nach außen hin sichtbarer zu werden und ein durchgängiges Studienprogramm vom Bachelor bis hin zur postgradualen Weiterbildung anzubieten. Prof. Dr. Bialek erläutert, dass insbesondere die Weiterbildungsstudiengänge neu überdacht werden und beispielsweise Zertifikatskurse entstehen könnten. Das heißt, die Studierenden wählen selbst aus, welche Kurse sie besuchen und stellen individuell ein Curriculum zusammen. Damit will die THWS Business School ihrem Anspruch gerecht werden, sich „an die Spitze der Bewegung im Bereich der Studiengangs- und Fakultätsentwicklung zu setzen“, so Prof. Dr. Bialek.

Durch ihr Studium an der THWS Business School erhalten Studierende eine „hervorragende, grundständige betriebswirtschaftliche Ausbildung“, betont der Dekan. Besonders der Praxisbezug sei dabei ein ausschlaggebender Punkt, um sich für die THWS Business School zu entscheiden. Das sieht auch Studentin Anna Grunewald so: „Man kann das erlernte Wissen gleich in vielen verschiedenen Projekten anwenden und somit das Wissen auch besser festigen.“ Ob Medienmanagement, Betriebswirtschaft oder International Management with Regional Focus - „es ist für jeden etwas dabei“, ist sich Grunewald sicher. 

Ein Artikel von
Marlene Langer