Immer mobil mit dem Deutschlandticket als Upgrade zum Semesterticket für Studierende: Wie Studierende der THWS das Ticket nutzen - und wie man es sich holt.
Veröffentlicht am 18.06.2024
Das Deutschlandticket im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist eine Erfolgsgeschichte. Seit es im Mai 2023 startete, kann man für monatlich 49 Euro den gesamten ÖPNV in Deutschland nutzen. Auf den Bahnsteigen tummelten sich die Menschen - rund 11 Millionen Menschen kauften das Ticket allein in den ersten sieben Wochen nach dem Start. Seit dem Wintersemester 2023 können bayerische Studierende, Azubis und FSJler das Deutschlandticket ermäßigt bekommen. Die WVV verzeichnet bereits im Oktober 2023 für den gesamten Verkehrsverbund Mainfranken über 18.000 ermäßigte Ticketkäufe. Am Standort Würzburg bekommt man es schon für 15 Euro pro Monat und am Standort Schweinfurt für 22,42 Euro pro Monat.
Studierende der THWS nutzen das ermäßigte Deutschlandticket oft
“Ich bin vor dem Deutschlandticket auch mit den Öffentlichen gefahren, aber ich musste halt jedes Mal ein Ticket kaufen”, sagt Emily Baltes. Das muss sie durch das Deutschlandticket nicht mehr. Die 23-Jährige studiert den Master Fach- und Medienübersetzen an der THWS. Wirklich pendeln tue sie nicht, aber ihr Mobilitätsverhalten habe sich durch das Ticket dennoch verändert. “Ich fahre jetzt öfter damit von meinen Eltern hierher oder wieder zurück”, sagt sie. Sie erzählt auch von Ausflügen zu ihrer Oma oder nach Stuttgart, für die sie das Deutschlandticket in letzter Zeit ebenso genutzt habe. Emily filtere in der Bahn-App mittlerweile immer nach dem Nah- und Regionalverkehr. Denn da kann sie mit ihrem Semesterticket-Upgrade ohne Bedenken einfach einsteigen.
Neben Emily haben laut dem Verkehrsverbund Nahverkehr Mainfranken GmbH (NVM) insgesamt ca. 1.600 Studierende der THWS das Deutschlandticket-Upgrade über deren Website bestellt (Stand: Dezember 2023). Laut der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV) wurden bei ihnen alleine mittlerweile über 50.000 Upgrade-Tickets ausgegeben (Stand Januar 2024). Die Verkäufe schließen hier Mehrfachkäufe und alle Hochschulen in Würzburg mit ein.
Carina Schmidt hat sich das Ticket auch gekauft. Sie studiert den Bachelorstudiengang Management im Gesundheitswesen an der THWS. Dank Deutschlandticket fahre auch sie öfter in die Heimat. “Dadurch, dass du an keine Zugfahrzeiten gebunden bist und eigentlich zu jeder Zeit fahren kannst, nutze ich das sehr, sehr gerne”, so die 24-Jährige. Außerdem muss man nicht mal mehr das Semesterticket aus dem Geldbeutel kramen, wenn man das Handy mit dem digitalen Deutschlandticket schon griffbereit hat. “Das mache ich das ganze Semester schon”, sagt Carina.
Das Deutschlandticket ist gut für die Umwelt und noch besser für den Geldbeutel
Carina braucht von ihrem Heimatort nach Würzburg mit dem Zug doppelt so lange wie mit dem Auto. Dennoch komme sie durch den ermäßigten Preis auf jeden Fall günstiger weg. 15 Euro für einen ganzen Monat hin und her fahren - mit dem Auto wäre man allein bei einer Fahrt schon so viel Geld für Sprit los.
“Ich persönlich fahre damit mehr Zug als ich es sonst machen würde”, gibt auch Emily zu. Das Deutschlandticket bewege dazu, eher die Öffentlichen zu nutzen und das Auto stehen zu lassen. Denn der ÖPNV ist mit dem Deutschlandticket meist billiger. “Ich besuche auch meine Geschwister, mache Städtetrips oder besuche Konzerte”, zählt Carina auf - alles mit Zug oder Bus. So nutzt das Deutschlandticket sowohl der Umwelt als auch dem Geldbeutel.
Das Deutschlandticket führt zu hoher Auslastung
Flexibel, schnell und günstig ist man mit dem Deutschlandticket im öffentlichen Nah- und Regionalverkehr unterwegs. Das denken sich offenbar viele Menschen, denn die Auslastung der Regionalzüge ist hoch. “Ich habe selber auch schon erlebt, dass ein großer Nachteil die hohe Auslastung ist”, sagt Carina. “Zum Teil ist das dann oft der Grund für Verspätungen oder Zugausfälle."
Für Emily sei die Situation in den Zügen aber relativ gleich geblieben. Denn schließlich habe es auch vorher schon Zugausfälle oder überfüllte Züge gegeben. Unter dem Strich sind sich beide einig: Auch wenn das ein kleiner Nachteil sei, so könne man sich durch das Ticket definitiv viel Geld sparen, so Carina.
So kommen Studierende der THWS an das Deutschlandticket-Upgrade
“Es ist nur ein Klick”, sagt Carina und imitiert ein Tippen auf ihr Handy. So einfach könne sie ihr Deutschlandticket-Abo monatlich verlängern. Das Upgrade kann beim örtlichen Verkehrsverbund erworben werden. In Würzburg ist das der Verkehrsverbund Mainfranken. Erworben werden können die Tickets über die WVV, ebenso über die Webseite der NVM. In Schweinfurt kommt man über die Stadtwerke auch direkt zu deren Website.
Emily und Carina haben sich das Ticket-Upgrade über die App des WVV geholt. “Also ich habe mir zur Sicherheit ein Tutorial angeschaut”, erinnert sich Emily. “Aber es ging doch einfacher als ich dachte.” Auch Carina hatte nur einmal ihre Immatrikulationsbescheinigung in der App hochladen müssen: “Das war innerhalb von zwei Minuten gemacht.”
Darum unterscheiden sich die Preise für das Deutschlandticket an den zwei THWS-Standorten
Die Preise des Deutschlandtickets variieren an den beiden THWS-Standorten Würzburg und Schweinfurt. Aber das Deutschlandticket macht einen großen Nachteil des Semestertickets wett. Denn das Semesterticket gilt nicht für Fahrten zwischen Würzburg und Schweinfurt. “Ich kann fast bis nach Fulda zu meiner Oma fahren, aber nicht nach Schweinfurt”, sagt Emily über ihr Semesterticket. Mit dem Deutschlandticket könne man das momentan immerhin.
Grund dafür ist, dass Würzburg und Schweinfurt in unterschiedlichen Verbundgebieten liegen. Das erklärt auch warum das gleiche Upgrade für Schweinfurter Studentinnen und Studenten mehr kostet. Der Ticketpreis betrage für alle Studierenden prinzipiell 29 Euro. Der Semesterbeitrag monatlich würde zu 1/6 auf den Ticketpreis angerechnet werden, schreibt die NVM. Da sich die Semesterbeiträge am Standort Würzburg und Schweinfurt unterscheiden, ergeben sich somit unterschiedliche Restbeträge. Zukünftig sollen laut der NVM unter anderem die Landkreise Würzburg und Schweinfurt einen gemeinsamen mainfränkischen Verkehrsverbund bilden. Für 2025 sei dann auch ein einheitliches Semesterticket für beide Standorte geplant - was dann auch dazu führen würde, dass das Deutschlandticket-Upgrade für Studierende in Würzburg und Schweinfurt gleich viel kostet.
Das Deutschlandticket gilt noch bis Ende 2024
Wie lange das Deutschlandticket in seiner aktuellen Form noch bestehen wird, beschäftigt zurzeit viele Menschen - aktuell ist es noch bis Ende 2024 gesichert. Emily fände es sehr schade, wenn es das Deutschlandticket nicht mehr geben sollte: “Weil es alles viel einfacher macht.”