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Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt

THWS: Einheitlicher und eindeutiger

Ein Blick hinter die Kulissen der Umstellung von FHWS zu THWS

 © THWS

Neue Identität: Hinter der Umbenennung von FHWS zu THWS steckt mehr als nur ein Namenswechsel. Es geht darum, die verschiedenen Facetten der Hochschule mit der neuen Corporate Identity in einem einheitlichen Bild zu vereinen – und zugleich die Außenwahrnehmung der Hochschule zu schärfen.

Veröffentlicht am 02.11.2023

Am 27. Juni 2022 gab der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder bei der Eröffnung des Center für Künstliche Intelligenz und Robotik (CAIRO) offiziell bekannt, dass die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, auch bekannt als FHWS, zum 1. Januar 2023 eine Technische Hochschule sein werde. Seither trägt die Hochschule nun ihren neuen Namen: Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt, kurz: THWS.
Die Idee und der Wunsch nach einem neuen Namen und einer neuen Identität entstand aber tatsächlich schon viel früher. Von der Entwicklung bis hin zur Genehmigung der neuen Ausrichtung und der Umstellung brauchte es viel Kreativität, Motivation und Organisation. Ausschlaggebend für die neue Identität ist auch die Zusammenarbeit vieler verschiedener Persönlichkeiten, die die Veränderung möglich gemacht haben.

Visualisierung des neuen Auftritts

Zuständig für das neue Design ist Prof. Henning Rogge-Pott. Er ist der Initiator des Projekts Identity 23, Designer und Professor an der Fakultät für Gestaltung. „Da bin ich aus Versehen reingerutscht“, sagt er selbst mit einem Schmunzeln. Er brachte die Idee einer neuen Hochschulidentität schon 2018 auf den Weg, als er noch der Dekan der Fakultät für Gestaltung war. Nach seiner Zeit als Dekan blieb die Verantwortung für das Projekt bei ihm. „Wir haben festgestellt, dass wir Probleme mit Inkonsistenzen der Identität hatten, auch was Logos und solche Sachen betrifft“, erklärt Prof. Rogge-Pott. In der Kreationsphase des neuen Designs hat ein Team von Studierenden zusammen mit ihm und Prof. Uli Braun, ebenfalls von der Fakultät Gestaltung, die Entwürfe für das neue Design erstellt.

Portraibild Prof. Henning Rogge-Pott
Prof. Henning Rogge-Pott ist der Initiator des Projekts Identity 23 und verantwortlich für das neue Corporate Design (© Viktoria Krzyszczyk)
Portraitbild Claudia Kunze
Claudia Kunze ist Projektleiterin des Projektteams zur Koordination der Umstellung (© THWS/Claudia Kunze)
Portraitbild Alexander Pfarr
Alexander Pfarr ist Projektkoordinator des Projektteams zur Koordination der Umstellung (© Viktoria Krzyszczyk)

Umstellung zu THWS

Das Projektteam, bestehend aus Projektleiterin Claudia Kunze und Projektkoordinator Alexander Pfarr, war zuständig für die eigentliche Umstellung. Der Projektstart für das Team war im November 2022, was einen engen Zeitplan vorgab. „Wir haben zu Beginn einen Projektplan mit Timelines und einer Priorisierung erstellt. Wir mussten herausfinden, wer was umstellen muss und wo das FHWS-Logo überall verankert ist“, erklärt Kunze. Zuerst wurden alle nach außen sichtbaren Medien umgestellt, wie Website, Social-Media-Kanäle, E-Mail-Adressen, Briefpapier und Logos. Die internen Medien wie Stempel, Vorlesungsskripte und Beschilderungen wurden im Laufe des Jahres angepasst. An der Umstellung beteiligt waren neben dem Projekt- und Corporate-Identity-Team die Hochschulleitung, die Hochschulkommunikation (HSK), das IT Service Center (ITSC), der Hochschulservice Gebäudemanagement (HSGM) und die Stabstelle Liegenschaften, die entweder selbst tätig werden mussten oder bei der Entscheidungsfindung miteinbezogen wurden. „Wir sind die Spinne im Netz, die koordinieren muss“, sagt Pfarr.

Ziel war es, die Umstellung für alle Beteiligten möglichst organisiert und reibungslos zu gestalten. „Es gab überraschend wenig Probleme bei der Umstellung digitaler Medien und der E-Mail-Adressen, weil das ITSC sehr gute Lösungen gefunden hat, um den Umstieg möglichst reibungslos zu realisieren“, erklärt Pfarr. Im ganzen Umstellungsprozess war es wichtig, mit den Beteiligten zu kommunizieren und Informationen weiterzugeben. Die Zusammenarbeit mit den Fakultäten und Abteilungen verlief durchweg positiv. „Das lief nur, weil alle mitgemacht haben“, stellt Kunze fest.

Stärkere Identität und weniger Briefbogen-Charakter

Ein Grund für die Umstellung ist der technische Schwerpunkt, den die Hochschule schon seit ihrer Gründung hat. Zudem möchte die Hochschule ihre Außenwahrnehmung verbessern, denn die technische Ausrichtung einer Hochschule hat eine besondere gesellschaftliche Relevanz in Deutschland, das immer noch als „Land der Ingenieure“ gilt. Zusätzlich bringt die neue Ausrichtung auch monetäre Vorteile. Ein weiterer Grund war die Inkonsistenz des offiziellen Namens der Hochschule und des Logos. Die Hochschule hatte zuvor den offiziellen Namen „Hochschule für angewandte Wissenschaften“, allerdings dachte man aufgrund des Logos FHWS schnell, dass es sich dabei um das Akronym für Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt handelt. „Dieser Umstand ist jetzt durch die neue Schreibweise behoben und es bleibt zu hoffen, dass die Hochschule in Zukunft als TH und nicht mehr als FH wahrgenommen wird“, sagt Kunze.

Die neue Corporate Identity hat viele Stärken gegenüber der alten Aufmachung der Hochschule. „Wir hatten hauptsächlich das Problem, dass sich das nicht wie eine Identität angefühlt hat“, erklärt Prof. Rogge-Pott. „Die alte CI hatte nicht die Möglichkeit, Sub-Marken und Sub-Logos zu bilden. Das hat zu unglaublich vielen Alleingängen geführt. Es wurde also immer zerfaserter. Jetzt ist das Ganze sehr weit runterreduziert.“ Mit Einführung des neuen Designs wurde auch ein Corporate-Design-Manual eingeführt, wo unter anderem Angaben zum Logo, zu Schriftarten und zum Farbkonzept zusammengefasst sind. Zudem wurden in allen Abteilungen und Fakultäten der Hochschule sogenannte Brand Ambassadors eingeführt. Diese bekamen in einem Workshop eine Einweisung, um grundsätzlich zu verstehen, welche Regeln es bei der neuen CI gibt, um dieses Wissen weiter zu kommunizieren. Zusätzlich gibt es jeden Freitag eine Zoom-Sprechstunde mit Prof. Rogge-Pott. „Dort bekommt man ein direktes Feedback zu den eigenen Entwürfen. Dies hilft den Anwenderinnen und Anwendern, sich schnell in das neue Design einzufinden und unterstützt sie bei der Umsetzung“, erklärt Kunze. 

Zitat von Prof. Henning Rogge-Pott: „Wir hatten hauptsächlich das Problem, dass sich das nicht wie eine Identität anfühlt.“
THWS Code
THWS Logo Aufbau

Dynamische Vernetzung und Wiedererkennung

Hinter der neuen CI verbirgt sich eine Philosophie: „Die Grundidee ist, dass wir uns zusammenfügen. Und so funktioniert auch dieses Bildzeichen, also dass es immer wieder neue Gefüge, neue Verbindungen, neue Vernetzungen gibt und dass der Code permanent dynamisch ist und nicht gleich“, erklärt Prof. Rogge-Pott. „Es soll die Möglichkeit geben, dass die einzelnen Bereiche frei und selbstständig kommunizieren können, aber dass das Ganze eben auch eine Systematik hat.“

Der Begriff Corporate Identity kommt ursprünglich aus dem Unternehmensbereich. Allerdings kann man CI auch auf andere Organisationen übertragen. „Die CI hat was damit zu tun, dass man klar und eindeutig kommunizieren kann, dass man das Gefühl eines Chores hat und nicht der einzelnen Stimmen, weil ein Chor immer mächtiger ist“, sagt Prof. Rogge-Pott. Gerade im Werben um Studierende, Arbeitskräfte und Praxisunternehmen ist eine klare und eindeutige Identität von Vorteil. Ziel der neuen Identität ist es, ein klares, selbstbewusstes und stimmiges Bild der Hochschule zu bekommen, das Wiedererkennungswert schafft. „Man erzeugt eine große Welle statt viele kleine Wellen und bekommt viel mehr Druck dahinter“, so Prof. Rogge-Pott. Die Identität soll nach außen und nach innen wirken. Das Problem der Zerstreuung und der Uneinheitlichkeit innerhalb und außerhalb der Hochschule soll gelöst werden. 

Zitat von Prof. Henning Rogge-Pott: „Die CI hat was damit zu tun, dass man klar und eindeutig kommunizieren kann, dass man das Gefühl eines Chors hat und nicht der einzelnen Stimmen, weil ein Chor immer mächtiger ist, als wenn jemand allein singt.“

Bis jedes einzelne Schild, jeder einzelne Flyer und jedes letzte Detail umgestellt ist, dauert es ein wenig. Allerdings ist geplant, dass das Projekt am Ende des Jahres flächendeckend abgeschlossen sein wird. Ein Fazit kann Prof. Henning Rogge-Pott jetzt schon ziehen: „Das Ganze ist überraschend gut gelaufen. Wenn man mal so überlegt, dass wir das selbst initiiert haben. Es ist innerhalb der Hochschule entstanden. Es ist unter Berücksichtigung von vielen Leuten entstanden. Es sind viele Meinungen eingeflossen. Und trotzdem haben wir es am Ende geschafft, eine einfache und klare Lösung herzustellen.“ 

Ein Artikel von 
Viktoria Krzyszczyk